Da dies ein Retreatkurs für Samadhi-Meditation ist, müssen wir in diesem Kurs alle verstehen was Samadhi (Geistessammlung) ist und wie man die Geistessammlung erreicht. Welcher Zustand entsteht in unserem Kopf, wenn wir diese Geistessammlung erreichen? Hier müssen wir erkennen, dass die Samadhi-Meditation die Fähigkeit besitzt, unsere bestehende Erkenntnis in eine neue Erkenntnis zu transformieren. Diese neue Erkenntnis bildet die Grundlage für weitere Erkenntnisse, die sich während der Anwendung der Meditation im Alltagsleben entwickeln.
Wir kommen hierher, um am Samadhi-Meditationsprogramm teilzunehmen. Samadhi bedeutet wortloses Wissen, das wortlose Wissen ist wiederum eine Funktion von Buddhita (Natur des Gewahrseins). Deshalb sollten wir hier wortlos sein, damit die Natur des Gewahrseins zum Arbeiten kommen kann. Wenn sie ständig präsent ist, wird unsere geistige Intelligenz entwickeln und unser Geist wird an nichts mehr angehaftet sein. Daher ist es wichtig zu beachten, dass wir hierhergekommen sind, um die Geistessammlung zu kultivieren. Geistessammlung ist eine Funktion des Geistes, deswegen sollten wir uns als Ziel die Regulation dieser Geistesfunktion nehmen. Die Regulation des Geistesfunktion ist das Erste was notwendig ist, danach kommt die Regulation der körperlichen Funktion und als letztes die Regulation der Atmung.
Von nun an müssen alle Schüler als oberste Priorität die Regulation des Geistes in den vier Haltungen einnehmen. Wenn es um Meditationspraxis geht, muss die Regulation des Geistes das erste Ziel sein. Was auch immer wir tun, es ist notwendig, dass die Regulation des Geistes als Erste beibehalten wird, diese Regulation bedeutet “kein inneres Reden im Geist”. Wenn wir wirklich das Nicht-Reden im Gehirn erreichen, erreichen wir Samadhi (Geistessammlung), das heißt, wir haben die Regulation des Geistes erreicht. Das Wort Regulation hier bedeutet Regulieren, um das Gleichgewicht wieder herzustellen.
In den folgenden Tagen werden wir diese Geistessammlung praktizieren. Grundsätzlich praktizieren wir immer Samadhi-Meditationsmethoden, vergleichbar wie ein Landwirt, der ein Saatgut auf den Boden sät, und das Saatgut wächst und "arbeitet" ununterbrochen weiter. Die Kultivierungsmethode ist also, dass wir ununterbrochen üben müssen.
Kurz gesagt: Sobald wir die alte Angewohnheit "das innere Reden in unserem Kopf" loslassen, werden wir neue Angewohnheit "das Nichtreden im Gehirn" erlangen. Dies wurde von den Zen-Meistern als Buddhita (Natur des Gewahrseins) und von Buddha als heiliger Geist bezeichnet. So erkennen wir, dass zwischen dem weltlichen und dem heiligen Geist nur der Unterschied besteht, dass das eine Wissen verbal und das andere wortlos ist. Diejenigen, die wissen, wie man dies richtig anwendet, werden Erfolg haben.
Ich hoffe, dass Nonne Nhat Nhu Ihnen helfen wird, die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.
Meister Thích Thông Triệt 24.12.2019
Übersetzung von Minh Tuyen und überarbeitet von Volker 11.1.2020