Wenn wir etwas über Dharma lernen, bevorzugen wir normalerweise aus den Mahayana-Schriften zu lernen und vernachlässigen dabei die Theravada-Schriften. Daher fehlt uns die Grundlage, um den Wert des Geis-tes, der kognitiven Erkenntnis im Buddhismus zu evaluieren.
Heute wird hier von uns dargestellt, welche Ähnlichkeiten und Differenzen es bei den dreien Geistesgruppen im menschlichen Gehirn gibt, und zwar aus der Sicht von Sutras in Theravada, Mahayana und bei den Diamant-Sutras „Lotos-Sutra (vajracchedikā-prajñāpāramitā-sūtra)“ und „Sutra der Lotosblume vom wunderbaren Gesetz (saddharmapuṇḍarīka-sūtra)“. Dies sind zwei typische Sutras der Mahayana-Schule.
Erstens umfasst der weltliche Geist:
1) Gegenwärtigen Geist oder Bewusstsein
2) Vergangenen Geist oder Denkbasis und
3) Zukünftigen Geist oder Intellekt.
Über das Bewusstsein (gegenwärtiger Geist)
wird immer Handlung erzeugt, welches Karma genannt wird. Alle unsere Verhaltensweisen und Gesten sind während des Lebens über unsere Sinne verknüpft und mit unserem Bewusstsein.
1. Unsere Augen sehen Formen, die in das Augenbewusstsein aufgenommen werden, das führt zum Aufkommen eines unterscheidenden Geistes, von dort aus entstehen 3 Geistesaspekte: 1) Mögen 2) Nichtmögen / Abneigung 3) Indifferenz.
2. Unsere Ohren hören ein Geräusch, welches in das Ohrenbewusstsein übertragen wird. Dort entstehen drei mögliche unterschiedliche Geisteszustände über das Geräusch: 1) Mögen, 2) Nichtmögen /Abneigung, 3) Indifferenz.
3. Durch die Nase wird eine Geruchsunterscheidung über die Sinne erzeugt, die als Nasenbewusstsein bezeichnet werden.
4. Über die Zunge gibt es Unterscheidung des Geschmacks über das Zungenbewusstsein.
5. Bei der Haut gibt es Unterscheidung der Berührungen über das Körperbewusstsein.
Kurz gesagt, zusätzlich zu den fünf Sinnen wird ein unterscheidender Geist über das Objekt, bezeichnet als fünf primäre Bewusstseinsarten, erhoben. Die 5 primären Bewusstseinsarten tragen Hauptverdienst genauso wie Hauptschuld.
6. Manovijnana (Geistbewusstsein) ist die sechste Form von Bewusstsein, diese Form ist in Kombination mit der Denkbasis notwendig, um die Unterscheidung des Objekts durch die Sinne zu schaffen, was als externe Welt bezeichnet wird.
Das bedeutet, wenn wir diese 6 Bewusstseinsformen einfach arbeiten lassen, werden wir ein Netz von verbalen und nonverbalen Begriffen erstellen. Infolgedessen werden wir während des Lebens ein Netz von Karma schaffen. Wenn wir sterben, wird dieses karmische Netzwerk zu einem Nahtod-Karmanetzwerk geworden sein. Wenn wir für immer vom Leben gehen, wird dieses Nahtod-Netzwerk zu einem geburtlich verbundenen Bewusstsein, in unseren sechs Bereichen der Wiedergeburt wiedergeboren. Wenn wir als buddhistische Praktizierende also wissen, wie man Achtsamkeit und Wissensklarheit anwendet, können wir unser Karma beim Beenden des Lebens von schlecht in gut verwandeln, oder es ist möglich, dass wir unser Karma möglicherweise in Form von "keine Schulden mehr zahlen“ umwandeln, das bedeutet, dass unser Karma nicht von dem "Nehmen-Zurückzahlen von Schulden"-Gesetz beeinflusst wird.
Vergangener Geist – Denkbasis
Das Merkmal dieses Geistes ist, dass er oft die Tatsachen in unserem täglichen Leben aufzeichnet und ansammelt, so dass er der vergangene Geist genannt wird. Von kleinen bis zu großen Geschichten während den täglichen Aktivitäten des Einzelnen wird alles von diesem Geist zur Kenntnis genommen, so dass sich leicht ein emotionaler Geist daraus entwickelt. Die psychischen oder psychosomatischen Erkrankungen stammen aus dem vergangenen Geist, wenn er mit dem gegenwärtigen Geist verknüpft ist. So ist es für uns Menschen leicht in Konflikte zu geraten. Er ist sozusagen hier nicht erwacht. Kampf und Hass erscheint immer in Form von rauen bis subtilen Verhalten oder Gesten, von moralischer Tugend bis blutiger Gewaltsamkeit, vom Töten einer kleinen Gruppe bis zum Massaker einer großen Gruppe wie das Vernichten einer großen Stadt im Zweiten Weltkrieg: Die zwei Städte Hisroshima und Nagasaki wurden mit einer Atombombe in Trümmer gelegt. Denn über Bewusstsein erzeugen die Menschen eine Kriegsideologie.
Zukünftiger Geist – Intellekt (Verstand)
Bei der Buddhas Beschreibung fungiert der Intellekt als ein talentierter Künstler, der immer wieder schöne Bilder für Menschen zeichnet und dabei nie müde ist. Wir wissen also, dass das Merkmal dieses Geistes Schlussfolgern und Malerei ist. Aber auch wenn er erwacht ist, hilft er den anderen beiden gegenwärtigen und vergangenen Geistern auf den erleuchteten und befreiten Weg zu gehen. Andererseits wenn er nicht erwacht ist, ist er der Haupttäter, der das Böse, wie im Zweiten Weltkrieg, verursacht, wie diejenigen, die vom internationalen Gericht verurteilt wurden. Diese waren Experten in der Planung Millionen von Menschen zu töten. Beispielsweise wurden im Konzentrationslager Dachau in Süddeutschland Millionen von Juden mit Giftgas ermordet. Diese Täter waren sehr intelligente Menschen, aber sie haben den "verzerrten" Intellekt benutzt, um die Menschen zu töten, die bezichtigt wurden, einer anderen Rasse anzugehören.
Der Intellekt spielt auch eine wichtige Rolle sowohl beim sozialen Verhalten als auch beim Praktizieren von Meditation, da dies ein wirksamer Unterstützer für die Denkbasis und das Bewusstsein ist. Wenn der Intellekt einmal erwacht ist, wird unser spiritueller Entwicklungsweg erst ein Erleuchtungsergebnis in der Meditation erlangen.
Als Beispiel für die Erleuchtung eines "Metzgerei-Mönchs" erzählt der ehrwürdige Hu Van in seinem Buch "Mein Meditationsleben": Eines Tages kam ein Mönch an einer Metzgerei vorbei und hörte das Gerede in der Metzgerei: der eine verlangte dieses Stück Fleisch, der andere verlangte ein anderes Stück Fleisch. In der Zwischenzeit hielt der Metzger ein Fleischmesser in der Hand, hackte ganz fest und schrie, dass dies kein Fleisch sei? Beim Vorbeigehen hörte in diesem Moment der Mönch das Hack-Geräusch dieses Messers und hörte auch den Schrei des Metzgers. Plötzlich wurde der Mönch erleuchtet.
Die Erleuchtung des Intellekts braucht folgende Bedingungen:
1. Es gibt eine noch nicht lösbare Frage
2. Der Intellekt ist blockiert.
3. Wenn eine der 4 Naturen aktiviert wird, dann wird ein plötzlich eintretendes Erleuchtungserlebnis eintreten.
Um die Erleuchtung zu erlangen sollen wir versuchen, den vorderen Bereich von Gyrus cinguli (anterior cingulate cortex) zu schließen. Sofort geht das neuronale Signal zu der Mitte (mid-cingulate cortex) oder zu dem hinteren Bereich von Gyrus cinguli über (posterior cingulate cortex). Über die Mitte von Cingulum kommt es zu Aktivierung im Bereich von der „Natur des Hörens und Tastens“. Über den hinteren Bereich von Cingulum kommt es zu Aktivierung im Bereich von der „Natur des Sehens“. Diese 3 Erleuchtungsprozesse entwickelten sich über die bedingten Reflexe durch die Sinne (Sinnesreflexe). Außerdem gibt es noch die ultimative Erleuchtung, welche sich über passive Reflexe entwickelt. Das heißt, die „Natur der wortlosen kognitiven Erkenntnis“ wird aktiviert.
Durch diese drei Tätigkeitsprozesse des weltlichen Geistes erkennen wir, dass diese drei Geistesarten uns auch praktische Vorteile bei der Entwicklung der spirituellen Weisheit bringen.
• Der gegenwärtige Geist: Mit diesem Geist braucht das Bewusstsein kein Objekt, denn wann auch immer es ein Objekt gibt, haftet der Geist sofort daran. Auf dieser Grundlage wird der dualistische Geist aus dem Bewusstsein herausgebildet. Wenn wir es richtig anwenden können, ist das Bewusstsein der Ort, in dem wir die Erfahrung von "Aufhören der körperlichen Gestaltung" (kāyasaṅkhāro) erlangen werden.
• Der vergangene Geist
ist die Gedankenbasis oder Denkbasis. Wenn wir entsprechend der Lehre Buddhas praktizieren, werden wir das "Aufhören der geistigen Gestaltung" (cittasaṅkhāro) erfahren.
• Der zukünftige Geist
ist ein Intellekt. Wenn wir mit dem Objekt in Kontakt kommen und richtig praktizieren, leiten wir keine Schlussfolgerungen oder Spekulationen ab, indem wir den Sprachpfad sperren, der sprachliche Geist wird still. Hier werden wir das "Aufhören der sprachlichen Gestaltung" (vacīsaṅkhāro) erfahren.
Kurz gesagt: Obwohl der weltliche Geist voller Anhaftung ist, werden wir, wenn wir ihn gemäß der Lehre Buddhas oder der Abhandlung von Patriarchen richtig einsetzen, den von jeglichen Trieben, Fesseln und Neigungen befreiten Geist erfahren.
Instinkt ist auch eine Art von Geistesfaktor, der auch ein wortloses Wissen wie ein Heiliger Geist hat, aber im Inneren von Instinkt ist alles voller Trieben oder Angeborenem. Als Praktizierende müssen wir diesen Geistesfaktor erkennen. Wir haben verschiedene Instinkte: 1) Überlebensinstinkt, 2) Sexualinstinkt, 3) Selbstverteidigungsinstinkt, 4) Kampfinstinkt und 5) mitfühlende Instinkte.
Das Merkmal des Heiligen Geistes
ist das wortlose Wissen. Im ursprünglichen Buddhismus teilte der Buddha diesen Geist in vier Gruppen ein:
• Natur des Hörens
• Natur des Sehens
• Natur des Tastens
• Natur der kognitiven Erkenntnis.
Darin gibt es absolut kein Ich als Subjekt. Wenn wir gemäß der Lehre Buddhas praktizieren, werden wir schließlich "Nicht-Ich" oder die Erleuchtung über die 4 Naturen (Abhisamaya) erlangen.
Als Beispiel die Bahiya Suttra: Im Gesehenen wird nur das Gesehene sein. Im Gehörten wird nur das Gehörte sein. Im Gespürten wird nur das Gespürte sein. Im Erkannten wird nur das Erkannte sein.
Wenn wir praktizieren und die vier Naturen erreichen, wird unser geistiger Kultivierungsweg als die ultimative Errungenschaft angesehen. Die Rolle des Heiligen Geistes ist, dass er uns anhand des wortlosen Wissens zum Beenden des Leidens, der Erleuchtung und der Befreiung führt, wenn wir wissen, wie wir gemäß den Merkmalen des Heiligen Geistes praktizieren. Zum Schluss verweilen wir still im "Wortlosen"-Ort, von dort wird ein besonderer Geisteszustand entstehen. Das ist der befreite Geist. Also kann dieser Geist in Bezug auf die Rolle des Heiligen Geistes uns helfen, Leiden und den Wiedergeburtskreis zu beenden. Funktion des Heiligen Geistes ist die Fähigkeit, Samadhi von der niedrigen zu der höheren Stufe zu entwickeln. Zum Bei-spiel kann ein Samadhi-Rahmen damit erstellt werden und je nach unseren Vorlieben können wir jede Art von Samadhi darin geben.
Im ursprünglichen Buddhismus teilte Buddha viele Samadhi-Stufen. Für jede dieser Samadhi-Stufen sind unterschiedliche Anforderung zu erfüllen. Zum Beispiel beinhalten die 3 „zum befreienden Toren”: Leerheitssamadhi, zeichenlose und absichtslose Samadhi. All diese Samadhi-Arten haben die Funktion, unserem Körper zu helfen, ein Gleichgewicht oder eine Harmonie innerhalb der Organe und nach außen bei den Sinnesorganen herzustellen. Darüber hinaus hilft die Funktion von Samadhi unserem Körper erstaunliche Fähigkeiten zu verleihen. Wenn der Bereich der „Natur der kognitiven Erkenntnis“ aktiviert wird, werden wir von dort die Einsicht erlangen, wie wir unter allen Umständen angepasst leben sollen. Besonders wenn der Be-reich der „Natur der kognitiven Erkenntnis“ sich entwickelt, werden wir die vier unermesslichen Geistesfähigkeiten erfahren, ohne uns vorstellen zu müssen, wie wir den mitfühlenden Geist in die 4 Wege und 8 Richtungen ausströmen lassen sollen. Wir werden alle Triebe oder unheilsame Angewohnheiten, Neigungen, Fesseln komplett abwerfen. Wir werden nicht mehr nur "uns loben" und "andere kritisieren". Wir erkennen ganz deutlich, dass alle Menschen nur Opfer ihres eigenen Karmas sind. Wir leben friedvoll und selbstvertraut in unserer Lebensumgebung. Um die Samadhi-Kompetenz zu entwickeln, verweilen wir im Bereich der „Natur der wortlosen kognitiven Erkenntnis“. Dann werden wir die Entwicklung der spirituellen Fähigkeit erfahren. Es ist der Teil, wo die 4 Fähigkeiten für Redegewandtheit (über Wörter, Sätze, Bedeutung und Rednergabe) oder die Fähigkeiten der Kreativität, Erfindung sowie besonderen Fähigkeiten jenseits der Sinne wie Intuition und Superintuition gefördert werden.
Zur Zeit Buddhas legte Buddha den Schwerpunkt auf die 4 Geistesarten, welche Heiliger Geist genannt wurden. Buddha beschrieb die zur Erleuchtung geführten Geisteseigenschaften: gefügig, geläutert, fleckenlos, leicht lenkbar, jenseits der Logik (a-takkāvacara: "a"=Verneinung, "takka"=Logik, “avacara”=Bereich). Damals hat er damit die Erleuchtung erlangt. Später, als er seine Lehre verkündete, beschrieb Buddha diesen Geisteszustand als „Sogeist“. Zur Zeit Buddhas beschrieb er diesen Zustand noch nicht als Buddha-Geist. Später beschrieb Buddha diesen Geisteszustand wie folgt:
Als er zu lehren begann, traf Buddha einen Laien namens Dona, er sah Buddhas gütige Ausstrahlung im Gegensatz zu gewöhnlichen Menschen und fragte Buddha: "Bist du ein Gott?" Buddha antwortete: "Nein". Der andere fragte: "Also wer bist du?" Buddha antwortete: "Ich bin derjenige, der so gekommen ist", der Begriff heißt Tathagata.
Seitdem wurde Tathagata als Name von Buddha geworden, "der So-Gekommene" (oder So-Gegangene oder aus der Soheit Gekommene, in die Soheit Gegangene). In Vakkali Sutra (Samyutta Nikaya) sagte Buddha: "Derjenige, der die Lehre sieht, der sieht mich; wer mich sieht, der sieht die Lehre". Diese Bedeutung wurde auch im Diamant-Sutra beschrieben: "Alle, die Form besitzen, sind nicht wahr, alle Form formlos sehend, sieht man Tathagata". Das Diamant-Sutra beschreibt auch eine Passage, die den Praktizierenden zeigt, was dies bedeutet. Es wurde darin beschrieben: "Sich dabei nicht auf Form, Klang, Geruch, Geschmack, Berührbares oder Geistesobjekt stützend. Nirgendwo verweilend ein wunderbarer Geist geboren". Das Lotus-Sutra erwähnte: "Buddha wurde geboren, weil es eine große Sache ist, Buddhas Lehre zu zeigen". Darüber hinaus erwähnte das Sutra auch: „Das Haus des Tathagatas zu betreten, das Gewand des Tathagatas anzulegen und sich auf den Thron der Leere aller Phänomene zu setzen dieses Dharma zu erläutern“. Von dort wurde gezeigt, dass der Tathagata-Dharma das ultimative Gesetz ist. Auf dem Praktizieren-Weg, um zu dieser ultimativen Stelle zu gelangen, müssen wir in der Lage sein, im Einssein mit dem Wort "Tathagata" zu sein, dann werden wir sofort die Bedeutung des Satzes erkennen: "sich dabei nicht auf Form, Klang, Geruch, Geschmack, Berührbares oder Geistesobjekt stützend, nirgendwo verweilend wird ein wunderbarer Geist geboren".
Wenn wir die drei Geistesaspekte im Buddhismus zusammenfassen, sehen wir, dass der Heilige Geist und der So-Geist zwei Geisteszustände sind, obwohl sie die gleiche Eigenschaft haben, aber die Reaktion dieser beiden Geisteszustände jedoch unterschiedlich ist. In Bezug auf den Heiligen Geist müssen wir zwei Prozesse bei der Übung durchlaufen: Der eine ist der Übungsprozess um die bedingte Reflexe durch die Sinne (Sinnesreflexe) zu erzeugen, der zweite ist das Loslassen aller Sinne, damit wir später das Haus des Tatha-gatas betreten können. Dort wurde im Sutra als "gerade die Natur erkennen". Danach müssen wir uns mehr Mühe geben, um das Tathagata-Haus zu betreten. Zu dieser Zeit werden wir erkennen, dass die Eigen-schaft dieses Geistes nur "so" ist. (Der Begriff "so" ist "tathà", Englisch ist “suchness” hay “thusness”).
In Bezug auf die Eigenschaften sind diese beiden Geisteszustände gleich, dass es kein Flüstern im Gehirn gibt, aber das Niveau ist unterschiedlich. Durch Achtsamkeit und Wissensklarheit erkennen wir gerade den Zustand von "klarer vollkommener Erkenntnis". Mit dem geschmeidigen, geläuterten, fleckenlosen Geist, jenseits der Logik gelangen wir den Zustand von "wortloser klarer vollkommener Erkenntnis". Hier wird das als die Natur der „klaren vollkommenen Selbst-Erkenntnis" genannt.
Thich Thong Triet 2019
Hinweise vom Übersetzer:
Zeichenlose Sammlung im Geist
Hier besteht ein Samadhi-Zustand, der vom Geist erzeugt wird, sodass Buddha sagte, dass die Person, die diesen Zustand "zeichenlose Sammlung im Geist" erreicht hat, noch der Wiedergeburt unterliegt, bis sie die Geistesfunktion verlässt, jetzt ist die vollkommene Versiegung der Triebe erreicht. Also müssen wir uns nur in der " zeichenlosen Sammlung" (1*) verweilen, dann werden wir Tathagata treffen. Bereich der Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung in der Yoga-Meditation ist auch "zeichenlose Sammlung im Geist " (2*).
(1*) zeichenlose Sammlung: animitto samādhi (vorstellungslose Sammlung)
(2*) zeichenlose Sammlung im Geist animitto cetosamādhi (Vorstellungslose Einigung des Geistes).
Triebe
Wirkung auf Körper, Geist und spirituelle Weisheit.
Fesseln
Das Bindesseil, das uns durch Tradition an das Objekt bindet.
Neigung (Hang)
Ist der emotionale Zustand, der verborgen im Geist der Menschen schläft. Es kann zu einer Explosion füh-ren, die Menschen töten lässt oder sich selbst töten kann. Oft hängt es von den emotionalen Zuständen zweier Menschen ab. Beispielsweise lieben sich ein Mann und eine Frau, aber die Liebesbeziehung wird blockiert, es führt zu dem Ergebnis, dass die beiden Liebeskummer haben, oder nur eine Person hat Liebes-kummer und die andere Person weißt nichts davon. Die Person, die Liebeskummer hat, kann das andauernd von Jahr zu Jahr haben, kann daran auch sterben, und die andere Person ignoriert es oder ist ahnungslos.
Neigung kann auch eine sehr böswillige Reaktion hervorrufen, wie der Prinz von Nepal, der den Vater und die Königin erschoss und schließlich Selbstmord beging. Die Geschichte ging so: Der Prinz liebt eine aus einem einfachen Haus stammende Frau. Der Vaterkönig und die Königin waren nicht einverstanden. An ei-nem frühen Morgen luden der Vater und die Königin den Prinzen zum Frühstück ein. Der Vaterkönig hatte übrigens die Hochzeit des Prinzen mit dieser Frau erwähnt. Danach hörte man Lärm zwischen dem Prinzen und seinem Vater. Dann plötzlich hörte man Schüsse, zu sehen waren nur noch 3 Leichname auf einer Blut-lache.
Der Ursprung des Wiedergeburtskreis sind Triebe. Arahant sind die von Trieben befreite Praktizierende, aber die Fesseln müssen noch vollständig abgeschnitten werden. Es gibt 10 Fesseln: 5 obere und 5 untere Teile der Fesseln. Dies sind die Bindeseile, die von der Menschheit gemacht werden, um sich selbst zu bin-den wie: Das Ritual der Anbetung der negativen Sternform und die vorschriftsmäßigen traditionellen weltli-chen Sitten. Jetzt, da wir dem Buddha gefolgt sind, muss das Folgen dieser Tradition beendet werden, damit unser Geist nicht durch eine Vorschrift verwickelt ist, dann erst kann man es als Befreiung von allen Fesseln benennen.
31.3.2020. übersetzt von Minh Tuyen, Minh Nguyet, Willi, übergearbeitet von Volker