Mit den Zielen ruhiger, konzentrierter und aufmerksamer zu werden ging ich auch diesen Sommer zum Retreat ins Kloster Schenkenzell. Ebenso wie letztes Jahr habe ich wieder sehr viel an Erfahrungen mitnehmen können.
Im Kloster beschäftigte man sich quasi nur mit zwei Wörtern: „Nicht“ und „Sprechen“.
Eigentlich würde man denken, dass das einfach sein müsste – immerhin sprechen wir über so viel, denken uns (wie ich gerade) ganze Texte in unseren Köpfen aus – aber schaffen es nur schwer, uns auf zwei Worte zu konzentrieren.
Die Schwierigkeit bzw. der Knackpunkt liegt in der ständigen Wiederholung der beiden Worte. Und in dem „Wissen“, dass man die Worte gerade wiederholt.
Dieses Wissen muss zu einer Gewohnheit werden. Aber bis es zu dieser werden kann, muss man viel üben und die beiden Worte auch im Alltag ständig wiederholen.
Ich hatte meine Hochs und Tiefs im Kloster, habe mich aber im Vergleich zu letztem Jahr in jedem Fall gesteigert.
Doch was mir auffällt ist, dass ich – kaum zurück im Alltagsleben – wieder mehr gestresst bin und das Wissen von „Nicht Sprechen“ nicht lange halten kann. Immer wieder kommen andere Gedanken und ich vergesse dann die Wiederholung der beiden Worte.
Aber ich werde weiter üben! Und ich habe einen weiteren Grund nächstes Jahr wieder ins Kloster zu gehen.
Timo, 14.08.2022