Was ist Meditation ?
Buddhistische Meditation ist eine praxisbezogene, selbst zu erfahrende spirituelle Wissenschaft. Hauptaugenmerk dieser Wissenschaft ist das Üben und Praktizieren, um die Beherrschung der Gehirnzellen zu erlernen und sich anzueignen, damit eine neue Gewohnheit möglich wird, nämlich die Gewohnheit vom „Nicht Sprechen (Selbst–Reden) im Kopf“
Zen-Meister Thích Thông Triệt
Wissenschaft
Erfolgreiche Meditation lässt sich mittels f-MRI des Gehirns wissentschaftlich nachweisen. Insbesondere werden die Hirnregionen angesprochen, die für das Sprechen, Hören, Sehen und Bewusstsein wichtig sind
Grundhaltung während der Meditation
Grundsätzlich kann die Meditation sowohl im Sitzen als auch im Gehen durchgeführt werden. Während der Sitzmeditation sitzt man im Regelfall auf dem Boden, kann aber alternativ auch auf einem Stuhl sitzen.
Die Gehmeditation wird oft genutzt um eine Sitzmeditation einzuleiten.
Falls Beschwerden während der Sitzmeditation auftreten, sollte man von der Sitzmeditation in die Gehmeditation und dann wieder zurück wechseln.
Sitzmeditation auf dem Boden
Es ist folgendes zu beachten:
Sitzmeditation auf dem Stuhl
Gehmeditation
Während der Geh-Meditation gehen wir in ein natürliches Tempo. Wir beginnen mit dem linken Fuß, gefolgt vom rechten Fuß. Wir legen zuerst die Fersen ab, dann den ganzen Fuß und dann die Zehen. Wir schauen etwa zwei Meter vor uns. Dies wird uns helfen uns nicht an die Umgebung zu binden, während wir auf den vor uns liegenden Weg blciken um Hindernisse vermeiden. Wir halten die Zungenspitze so, dass sie die Basis der unteren Vorderzähne berührt, um das Wandern der Gedanken zu stoppen.
Wie der Buddha, können wir es uns zur Gewohnheit machen, vor einer sitzenden Meditationssitzung eine gehende Meditation durchzuführen.
Atemtechniken
Bei der Atmung sind zwei Techniken zu unterscheiden:
1.) Monolog statt Dialog
2.) Zweistufiges Ein- und Ausatmen
Monolog statt Dialog
Der Buddha lehrte, dass der erste Schritt dieser Atemmethode darin besteht, folgende Sätze leise zu sagen:
Beim Einatmen: "Ich weiß, ich atme ein"
Beim Ausatmen und "Ich weiß, ich atme aus"
Wenn wir diese beiden Sätze leise sagen, verwenden wir einen inneren Monolog. Deshalb kann kein Dialog entstehen, welcher unserer Meditation sehr abträglich ist.
Ein&Ausatmung
Der Buddha hat uns gelehrt, die Sätze zu verlängern.
Beispiel: „Ich weiß, dass ich einatme „Laaaaaang“; ich weiß, dass ich ausatme. „Laaaaaang und Kuuuuuurz“.
Wir könnten diesen Schritt üben, indem wir den Einatmen und Ausatmen zählen, zum Beispiel "Eins .. zwei .. drei" für den Einatmen und "Eins ... zwei ... drei ... vier ... fünf" ... "sechs “ für das Ausatmen.
Visuelle Meditation
Bei der visuellen Meditationstechnik unterscheidet man folgende Arten:
Der Blick in die Dunkelheit
Schalten Sie alle Lichter aus und blockieren Sie alle externen Lichtquellen, sodass der Raum vollkommen dunkel ist.
Entspannen Sie dann Ihren gesamten Körper, öffnen Sie Ihre Augen, um die Dunkelheit zu betrachten, und bewahren Sie einfach das Bewusstsein. Üben Sie 15-20 Minuten. Wenn Sie sich schläfrig fühlen und Ihre Augenlider schwer werden, gehen Sie schlafen.
Der indirekte Blick in das Sonnenlicht
In dieser Praxis betrachten wir Oberflächen, die von den Sonne angestrahl werden, z. B. einen Rasen, eine gepflasterte Oberfläche oder eine Wand, jedoch niemals blicken wir direkt auf die Sonne.
Wir üben, indem wir das indirekte Sonnenlicht etwa 15-20 Minuten lang betrachten. Wir werden bessere Ergebnisse erzielen, wenn wir uns im Freien befinden als wenn wir von geschlossenen Räumlichkeiten aus auf das Sonnenlicht blicken.
Der erste Moment des Bewusstseins
Wenn wir die geschlossenen Augen öffnen, gibt es für einen kurzen Moment keinerlei Gedanken. In diesem kurzen Augenblick findet noch keine Benennung oder Differenzierung von Dingen statt – man sieht dann mit dem wortlosen Bewußtsein. Dieses Sehen erkennt alles sofort und als Ganzes, während im Kopf kein stilles inneres Gespräch stattfindet. In diesem Moment ist unser Geist völlig still.
Der Raum zwischen den Objekten
Bei dieser Betrachtung wird der Raum zwischen uns und einem Objekt betrachtet. Wir üben, indem wir unseren Fokus auf den Raum zwischen uns und dem Objekt richten, während die Zungenspitze die Basis unserer unteren Vorderzähne berührt. Dies ist eine der einfachsten Möglichkeiten, um einen stillen Geist zu erreichen, denn es gibt keine Benennung, wenn kein Objekt vorhanden ist und das Bewusstsein nicht in Betrieb geht.
Den Blick wechseln
Diese Technik besteht darin, unsere Augen zu öffnen, mit der Zungenspitze die Basis unserer unteren Vorderzähne zu berühren und die Augen hin und her zu bewegen, dabei alles zu sehen und nicht still etwas zu sagen. Diese Technik hilft uns zu verhindern, dass inneres Gespräch entsteht, denn bevor der Geist Zeit hat, still zu sprechen, haben sich unsere Augen bereits auf etwas anderes konzentriert.
Der Klang der Glocke
Wenn wir die Glocke hören, hören wir nur die Glocke und behalten in unserem Bewusstsein, daß wir die Glocke hören.
Wenn wir dies tun, wird die Spanne unseres wortlosen Bewusstseins verlängert. Wir behalten unser Bewusstsein und sollten uns daher wach fühlen.
Bei dieser Technik sollten wir mindestens fünf Minuten zuhören. Unser Geist wird still werden.