Die Unruhe in Kosambi
Kosambi (Pali) oder Kauśāmbī (Sanskrit) oder Kaushambi (English) ist ein Distrikt im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh. Sie liegt am Fluss Yamuna und ist ungefähr 2.012,8 km² groß. In der Lebenszeit des Buddhas hat die buddhistische 4 Viharas (Gemeinde) in Kosambi gelebt und Buddha hat hier viele Lehrreden gehalten, die sich heute im Nikāya Sutra befinden. Es gab aber ein unvergessliches Ereignis, das wir für unsere Praxis als Erfahrung sammeln können.
Die Geschichte fing mit einem kleinen Fehler eines Mönchs an, der Dharma lehrte. Er hatte ca. 500 Schüler. Eines Tages hat er nach dem Waschen vergessen, das restliche Wasser im Behälter umzukippen und den Behälter umzudrehen wie es in der Hausordnung stand. Ein anderer Mönch, der Ordensregeln lehrte, hat das Fehlverhalten des Dharma-Lehrers gesehen und ihm an die Hausregeln hingewiesen. Daraufhin hat der Dharma-Lehrer sich bei dem anderen Lehrer für seinen Fehler entschuldigt. Der Lehrer, der Ordensregeln lehrte, hat das Fehlverhalten des anderen Lehrer leider nicht losgelassen sondern erzählte seine Schüler über dieses Verhalten und löste damit einen Streit zwischen zwei Schülergruppen aus.
Als Buddha diese Geschichte erfuhr, hat er die beiden Schülergruppen zu sich geholt und ihnen über ein harmonisches Leben im Sangha gelehrt. Es hat leider nicht geholfen. Die beiden Gruppen zankten sich noch heftiger als zuvor. Sie beleidigten sogar gegenseitig in der Öffentlichkeit.
Daraufhin hat Buddha im Sommer desselben Jahres Kosambi verlassen. Er zog sich in die tiefen Wälder zurück. Keiner außer Ānanda, einer seiner besten Schüler war, wusste, wo Buddha sich befand.
Da diese beiden Gruppen nicht wollten, den Streit beizulegen, befahl der König die Bevölkerung in Kosambi keine Opfergabe mehr für diese beiden Gruppen zu geben. Viele Menschen haben in der Zeit den Buddhismus auch den Rücken gekehrt.
Als der Sommer zu Ende ging, waren die beiden Streithähne erwacht und fragten Ānanda, um die Rückkehr des Buddhas zu erbeten.
Diese vollständige Geschichte ist unter folgenden Link zu lesen: https://www.sarana-dhamma-treff.de/wp-content/uploads/2016/06/MN-48.pdf
Was können wir aus dieser Geschichte lernen:
In dem Nikaya-Suttra wurde auch geschrieben, dass Buddha, Ānanda empfohlen hat, dem Bhikkhu „Channa“ mit „Brahmadanda“ (Eine Art von Exkommunikation) zu bestrafen:
Folgend ist eine kurze Zusammenfassung der Channas Geschichte:
Nach dem Buddha „Channa“ als Schüler aufgenommen hat, missachtete „Channa“ den Mönch „Sariputta“ und den Mönch „Moggalana“, die besten Schüler des Buddhas. Da „Channa“ ein langjähriger Diener vom Buddha, als Buddha noch ein Prinz war, dürfte er Buddhas sehr nah stehen. „Channa“ war deshalb sehr stolz auf sich. Er hat oft schlecht über diese beiden Mönche geredet. Obwohl „Channa“ mehrmalig von Buddha ermahnt wurde, wiederholte er diesen Fehler immer wieder. Deswegen hat Buddha Ānanda geraten, dem „Channa“ mit „Brahmadanda“ zu bestrafen, wenn Buddha ins Nirwana gehen wird. Nach dem Tod von Buddha hielten sich alle Bhikkhus von „Channa“ fern. Keiner sprach mehr mit ihm.
Einige Zeit später erwachte „Channa“ und hat sich bei „Ananda“ entschuldigt. Seitdem praktizierte „Channa“ fleißig und erlangte er schließlich die Arahantschaft.
Wir können sehen, wie klug das Verhalten von Buddha war. Zu verschiedener Anlässe hatte er verschiedene Erziehungsmethode.
Es gab noch einen weiteren Konflikt innerhalb der Sangha. Bhikkhu „Devadatta“ wollte damals Anführer der Sangha werden. Daraufhin hat er mehrmalig versucht, den Buddha zu beseitigen. Mal hat „Devadatta“ einen wütenden Elefant vom König Ajatasattu losgelassen, mit der Hoffnung, dass der Elefant den Buddha tödlich verletzen würde. Als sich der Elefant dem Buddha näherte, kniete er überraschend vor dem Buddha nieder, anstatt Buddha anzugreifen. Einmal hat „Devadatta“ einen Felsen von einem Berg runter gerollt, als Buddha den Wanderpfad darunten passierte. Der Felsen hat Buddha zum Glück verfehlt. Ein anderes Mal versuchte „Devadatta“ viele Schüler zu überreden, die Sangha zu verlassen und mit ihm eine neue Schule zu gründen. Jedes Mal schwieg Buddha aber nur.
Die klösterliche Gemeinschaft, die die tragende Säule der Aufrechterhaltung des Buddhismus ist, wird Sangha genannt. Sangha ist ein Ort, wo man ein kollektives Leben in Harmonie nach Buddhas Lehre führt und zugleich ein Zufluchtsort für alle fühlenden Wesen ist. Deshalb hat Buddha derjenigen, der absichtlich eine Spaltung, Störung und Konflikt in der Sangha verursacht, scharf verurteilt. Folgende Taten wurden von Buddha als großen Sünden gesehen:
Die ersten 4 Fehler machen wir möglicherweise nicht, aber den letzten Fehler haben wir oft begangen, ohne es zu merken. Zum Beispiel:
Wie kann man diese Fehler vermeiden?
Fazit: Die heiligen Schriften haben wahrheitsgetreu jedes einzelne Ereignis im täglichen Leben in der Zeit, als Buddha noch lebte, niedergeschrieben. Wenn wir sie mit der heutigen Zeit vergleichen würden, würden wir merken, dass die Geschichte sich immer wiederholt. Denn die Menschen klammern sich immer noch an das „Ich-Selbst“. Sie versinken immer noch in der Gier, Wut und Verblendung. Die Menschen erzeugen also immer noch für sich selbst die Konflikte.
Sangha / Gemeinschaft ist eine vorübergehende Versammlungsgruppe. Ihre Essenz ist aber leer. Sie folgt dem Pfad des Buddhas, der Pfad der Weisheit und des Mitgefühls ist.
Das harmonische Leben in der Sangha ist ein Maßstab für unsere Praxis. Wenn wir uns nicht harmonisieren können, haben wir noch nicht genug Weisheit und Mitgefühl besaßen.
Sunyata Buddhistisches Zentrum, den 24.12.2021
TN
Link zum vietnamesischen Artikel:
https://www.tanhkhong.org/p105a2918/triet-nhu-snhp043-nao-loan-o-kosambi