Sunyata Meditation Sangha Stuttgart


Lehre-DE-35

Die zwei buddhistischen Richtungen

Dieser Artikel ist beschränkt auf den Zeitraum von 100 Jahren nach dem Tod des Buddhas bis zum etwa 2. Jahrhundert n. Chr. Wir nehmen vorläufig an, dass die Abspaltung der buddhistischen Schulen in diesem Jahrhundert stattfand.


Dieser Artikel ist keine Forschungsarbeit oder als ein Kommentar zu der historischen buddhistischen Wende gedacht. Er soll nur eine Erinnerung an die allgemeinen Tatsachen sein, die zur Entstehung zweier buddhistische Richtungen: Mahayana (großes Fahrzeug) und Hinayana (kleines Fahrzeug) führten. Er repräsentiert ein rudimentäres Verständnis, das subjektive Mängeln eines Nachkömmlings nicht vermeiden kann, der es wagt, ein tatsächliches Ereignis zu präsentieren, das fast 2000 Jahre zurück liegt. Obwohl ich wusste, dass auf einem internationalen buddhistischen Kongress zwischen 1954-1956 in Myanmar (Birma) bekannt gegeben wurde, dass Hīnayāna in Theravada und Mahāyāna in moderne Buddhismus umbenannt wurden, benutze ich hier bewusst weiterhin die Namen Mahāyāna und Hīnayāna, um den historischen Kontext des Buddhismus dem damaligen Zeitpunkt anzupassen.


Werfen wir zunächst einen kurzen Blick auf die historischen Entwicklungen, die nach dem Eintritt des Buddhas in Nirwana (Nibbāna) stattfanden, welche wohl die Ursache für die Entstehung der 2 großen buddhistischen Schulen: Mahāyāna und Hīnayāna waren. 


Das erste buddhistische Konzil

Das erste Konzil fand drei Monate nach dem Tode des Buddhas (etwa 483 v.Chr.) unter Leitung von Ehrwürdiger Mahakassapa statt. Es sollen ca. 500 Mönche, die das Arahat-Niveau erlangt hatten, teilgenommen haben. Auf diesem Konzil sind der Dharma und die Ordensregeln (pāli: "vinaya-Piṭaka") mit der Ordensdisziplin der Mönche und Nonnen, zusammengestellt worden.


Das zweite buddhistische Konzil

Ungefähr 100 Jahre später (ca. 383 v.Chr.) fand das zweite Konzil in Vaishali statt. Es diente dem Hauptzweck, die „Häretiker“ der Mahāsanghika zur Räson zu bringen, was nicht erreicht wurde. Die Spaltung der bis dahin vereinigten Sangha in zwei Schulen begann:


-      Theravāda / Die Lehre der Ältesten/Stahvira, die konservative Ansichten vertrat

-      Mahāsāmghika / Große Gemeinde / verfolgte die Neuerung des Ordensregeln'


Zur gleichen Zeit hielt der Mahāsāmghika seinen eigenen, 10.000 Mann starken Rat, der aus Ordinierten und Laien beiderlei Geschlechts bestand, um Sutras und Regeln nach ihren eigenen Ansichten zu konsolidieren. Es wurden jedoch leider keine historischen Aufzeichnungen über diese Versammlung festgehalten.


Von diesem Zeitpunkt an spaltete sich das Mahāsāmghika im Laufe der Zeit weiter in 8 Schulen auf, da es unterschiedliche Interpretationen von Suttren und Disziplin gab.

Die ´Alten´ (Theravadins) haben sich auch in weitere zehn Schulen aufgeteilt.


Während dieser Zeit wetteiferten die verschiedenen Schulen gegeneinander, die Abhandlungen der Ordensregeln, Lehrreden und die scholastischen Werke nach ihren Ansichten zu interpretieren und Ihre Praxismethoden darzulegen. Diese Abhandlungen wurden von vielen kompetenten Kommentatoren in dieser Zeit aufgegriffen. Sie analysierten detailliert die Sutren- und Regeltexte. Diese Kommentare wurden später als ein reichliches Erbe des Buddhismus angesehen.

Das dritte buddhistische Konzil


Das dritte buddhistische Konzil

Das dritte Konzil fand im dritten Jahrhundert v.Chr. (250 BCE) statt. Es soll unter der Schirmherrschaft von König Aśoka einberufen worden sein. Es versammelten sich etwa 1.000 heilige Mönche, die sich mit den drei Piṭaka auskannten. Den Vorsitz führte der Ehrwürdige Moggaliputta Tissa von der Theravāda-Schule.


Ergebnis:


1) Der Dreikorb“(Tipitaka) wurde in Pali übersetzt. Es sind:

  • die Lehrreden Buddhas (Sutta Piṭaka) 5 Bände. Es sind kleinere (Khuddaka Nikàya), mittlere (Majjhima Nikàya ) und größere Dìgha Nikàya) Sammlungen, Dìgha Anguttara Nikàya und Samyutta Nikàya.
  • der Disziplin-Korb (Vinaya-Pitaka) 5 Bände und
  • der Kommentarkorb (Abhidhamma Pitaka) 7 Bände.


2)- König Aśoka sandte 9 Delegationen in die verschiedenen Regionen innerhalb sowie außerhalb Indiens, um Buddhas Lehren zu verbreiten. Es gab aber zwei Delegationen, die eine große Rolle für die Entwicklung des Buddhismus trugen. Eine davon wurde von Ehrwürdiger Mahādeva und die andere von dem Prinz Mahinda angeführt.


Der Mahādeva befürwortete, dass

  • alle Ordinierten, die sich mit Tipitaka gut auskennen und pädagogische Fähigkeit haben, sollten die Lehrreden des Buddhas unterrichten und die Sutras verfassen sollen.
  • die Vorrausetzungen für Arhatschaft überarbeitet werden müssen.


Leider waren die konservativen Mönche mit dieser Änderung nicht einverstanden. Einige liberal gesinnte Mönche wanderten dann mit Mahādeva nach Āndhara, Südindien. Prinz Mahinda, ein Schüler von Mahādeva, ging nach Sri Lanka und unterrichtete Tipitaka in Pali-Sprache. Er wurde später in der Geschichte des Buddhismus von Sri Lanka als der 5. Patriarch des Buddhismus gehandelt, also hinter dem Mahādeva, der 4. Patriarch galt.


Von diesem Zeitpunkt an hat der Buddhismus dann 2 große Hauptschulen:

  • Hīnayāna oder Theravada (vom Prinz Mahinda aus Sri- Lanka angeführt)
  • Mahāyāna/ Mahayana (eventuell von Mönch Mahādeva/Lehrmeister des Prinz Mahinda gegründet, der später das berühmte Prajñāpāramitā herausgab)


Das Prajnaparamita-Sutra wurde später als das wichtigste der Mahayana-Sutra eingestuft, als seine Herkunft galt Südindien. Die damaligen Patriarchen formulieren es mehrere Jahre lang. Darunter sind das Diamant-Sutra (Vajraccheddika-Prajnaparamita-Sutra) und das Herz-Sutra (Mahaprajnaparamita-Hridaya-Sutra) die bekanntesten und am häufigsten übersetzten Texte aus dem Prajnaparamita-Sutra.


Das vierte buddhistische Konzil

Auf Anregung des Kaisers Kaniṣka wurde das vierte Konzil im zweiten Jahrhundert (127- 150) abgehalten.


Es sollen 500 Vertreter aus 18 verschiedenen buddhistischen Schulen unter Leitung von Vasumitra teilgenommen haben. Vasumitra war ein buddhistischer Mönch der Sarvastivada-Schule, die im 2. Jahrhundert n. Chr. aufblühte. Die Sarvāstivādin-Schule war die erste Schule, die sich von der Theravāda-Schule abspaltete.

König Kaniṣka hat außerdem den Ehrwürdigen Ashvaghosha, einen berühmten indischen Gelehrten zu dieser Zeit zu diesem Konzil eingeladen, um den „Dreikorb“(Tipitaka) in Sanskrit niederzuschreiben.


Ergebnis:


1) Der „Dreikrob“ (Tipitaka) wurde schriftlich in Sanskrit verfasst:

  • Āgama Sutra: 5 Bände (100.000 Rezitationen): Dīrgha Āgama, Madhyama Āgama, Saṃyukta Āgama, Ekottara Āgama und Kṣudraka Āgama or Kṣudraka Piṭaka. Ihre Inhalte sind ähnlich wie die in Pali-Sprache.
  • Ordensregeln: 5 Bände (100.000 Rezitationen) Ihre Inhalte sind ähnlich wie die in Pali-Sprache.
  • Der Kommentar piṭaka (Abhidhamma) 7 Bände (100.000 Rezitationen) Ihre Inhalte wurden aber sehr viel geändert gegenüber den originalen Abhidhamma.

       

2) Tipitaka wurde in Bronzetafeln eingraviert. Deren Fertigstellung dauerte insgesamt 12 Jahre. Sie wurden dann in einem heiligen Stupa aufbewahrt. Leider verschwanden sie mit der Zeit spurlos. Tipitaka in Sanskrit-Version wurde seitdem in Nordindien sehr verbreitet. (Der mögliche Grund war, dass das 4. Konzil in Kaschmir in Nordindien stattfand).

 

3) Der Buddhismus wurde dann über 2 getrennte Wege in die Welt verstreut:

  • Theravada (Südlicher Buddhismus)
  • Mahayana (Nordlicher Buddhismus)


Theravada: konservativer Buddhismus. Die Tradition von Buddhas Lehrreden wurde aufrechterhalten. Seine Grundlage wurde in Pāli-Sprache verfasst. Tipitaka verbreitete sich nach Sri Lanka, Thailand, Myanmar, Laos, Kambodscha, Indonesien, Vietnam und in den Westen.


Mahayana: Reformierter Buddhismus. Seine Grundlage basiert auf dem Tipitaka in Sanskrit, er ging über Afghanistan, China, Mongolei, Tibet, Japan, Korea, Vietnam und in den Westen.


Das war die kurze Zusammenfassung der Teilungsgeschichte des Buddhismus in das Kleine- und Große Fahrzeug. Nun versuchen wir herauszufinden, wo die Namen Hīnayāna (Kleines Fahrzeug) und Mahāyāna (Großes Fahrzeug) herkommen. Es scheint, dass kaum ein Dokument existiert, welches über die Herkunft dieser Namen Auskunft gibt. Daher folgend hier nur ein paar rudimentäre Anmerkungen, die auf historischen und aktuellen Daten und auf der Psychologie des Menschen basieren. (Junge Generationen wollen innovativ sein; alte Generationen wollen sich nicht ändern).


Vermutlich wurde der Riss bereits im zweiten Konzil begonnen.


Der erste Grund war die selbst erlaubte Änderung der 10 Gebote der Lehre Buddhas von einer Gruppe der jungen Mönche Vajji (Pāli) (Vrijji –Sanskrit) in Vesali. Eigentlich sind diese 10 Gebote nicht der wichtigste Grundstein der Lehre Buddhas. Sie wurden wie folgt geändert:

1 .Salzreinheit: Lebensmittel, die mit Salz konserviert und über Nacht stehengelassen wurden, dürfen am nächsten Tag verzehrt werden.

2. Fingerreinheit: Eine Mahlzeit kurz nach Mittag ist erlaubt, wenn die Sonnenschatten noch nicht weiter als zwei Fingerkuppen an der 12Uhr-Markeierung vorbei geht. (Sonnenuhr)

3. Mahlzeitreinheit: Eine zweite Mahlzeit beim Almosengang ist erlaubt, wenn man, bevor das Mittagessen zu Ende ist, in einem anderen Dorf ankommt.

4. Ortreinheit: Das Abhalten der Uposatha-Zeremonie ist dort erlaubt, wo man sich gerade aufhält.

5. Entscheidungsreinheit: Eine Entscheidung, die von der Sangha getroffen wurde, ist bindend, unabhängig davon, ob sie mit der Mehrheit oder nur mit einer Minderheit getroffen wurde.

6. Gewohnheitsreinheit: Etablierte Gewohnheit durch Präzedenzfälle ist nicht regelwidrig.

7. Trinkreinheit: Das Trinken von Wasser mit Milch nach dem Mittag ist erlaubt.

8. Sitzreinheit: Wenn ein Sitzkissen keine Umrandung hat, darf es etwas größer als das vorgeschriebene Maß sein.

9. Alkoholreinheit: Zwecks Krankheitsbehandlung ist das Trinken von Alkohol erlaubt.

10. Vermögensreinheit: Im Bedarfsfall darf ein Mönch das Geld behalten, wenn es wirklich erforderlich ist.


Der alte Yasa hielt die 10 geänderten Gebote für illegal. Um diese Ungereimtheit zu klären, hat er eine zweite Versammlung organisiert. Das Ergebnis war, dass der Ältestenrat einstimmig ausgesprochen hat, dass diese 10 geänderten Gebote gegen die vom Buddha aufgestellten Disziplinregeln verstießen.


Dadurch kann man sagen, dass der erste Streitpunkt zwischen jungen progressiven Mönchen und konservativen Mönchen die Ordensregeln waren. Im Laufe der Zeit traten nach und nach Meinungsverschiedenheiten über die Interpretation von Sutren und Kommentaren hinzu.


Eine weitere wichtige Meinungsverschiedenheit ist gemäß Geschichtsbücher in der Aśokas Ära war, dass der Ehrwürdige Mahādeva andere Sichtweisen für das Verfassen von Sutren und das Erlangen der Arahatschaft vertratt:

  • Mönche, die gut Dharma erklären können, dürfen Sutren schreiben.
  • Ein Arahat darf immer noch 5 Unvollkommenheiten haben.


Mahadeva dichtete:

Dư sở dụ (1), vô tri,(2)

Do dự (3), tha linh nhập,(4)

Đạo nhân thanh cố khởi,(5)

Thị danh chân Phật giáo

 

Vermerk:

 (1) Obwohl ein Arahat alle Leiden beendet hat, kann er, da er immer noch einen physischen Körper hat, aufgrund physiologischer Prozesse im Traumzustand unreine Flüssigkeiten absondern.

(2) Obwohl ein Arahat die Unwissenheit beendet hat, weiß er aber nicht über alles, was im weltlichen Leben geschieht.

(3) Obwohl ein Arahat keine Zweifel mehr an dem Befreiungsweg hat, darf er aber noch Bedenken bei normalen Dingen haben, ob es Sinn oder keinen Sinn macht.

(4) Jemand, der die Arahatschaft erlangt hat, benötigt noch eine Bestätigung vom Buddha oder von einem anderen Mönche, dass er ein Arahat ist.

(5) Arahat kann die Erleuchtung durch das Hören vom Dharma erlangt haben, auch wenn das Dharma über das Leiden und Klagen einschließt.

Das ist die wahre Buddhas Lehren.


Er war der Meinung, dass nur Buddha die Vollkommenheit erreicht hat, während Arahats immer noch Unvollkommenheiten haben. Diese Ansicht führte zu Meinungsverschiedenheiten in der Sangha. Die Befürwortenden gründeten dann den weiterentwickelten Buddhismus. Die Kontra-Gruppe gründete die konservative Schule Theravāda.


Die Mahāyāna-Bewegung wurde wohl nach dem vierten Konzil im zweiten Jahrhundert n. Chr. gebildet. Diese Gruppe bestand aus jungen und liberalen Ordinierten (großes Fahrzeug). Die älteren, konservativen Ordinierten, die an den originalen Sutren und dem Disziplin-Korb des Buddhas festhielten, bildeten die Gruppe des kleinen Fahrzeugs.


Nach der vierten Versammlung gab es unter den sieben Bänden des Kommentar-Korbs in Sanskrit eine zusätzliche Mahayana-Sammlung vom Ehrwürdigen Aśvaghoṣa. Es könnte sein, dass der Name Mahayana hieraus entstand, da das Mahayana-Sutra auf dem Sanskrit basierte. Später wurde Tipitaka in Sanskrit als halb-hinayana und halb-mahayana betrachtet.


“Yāna” bedeutet Fahrzeug. Ein großes Fahrzeug kann mehr Personen befördern als ein kleines Fahrzeug. Folgende Dinge unterschieden sich zwischen Hinayana und Mahayana:


Theravāda (kleine Fahrzeug)

Bestand aus 11 Schulen. Eine ursprüngliche Schule und 10 separate Schulen, die sich von der Wurzelschule abspalteten. Sie hielten folgende Punkte aufrecht:

  • Es gibt nur einen einzigen historischen Buddha. Er ist der Sakkamuni Buddha
  • Der spirituelle Weg besteht aus 4 Abschnitten: Sotāpatti, Sakadāgāmī, Anāgāmi und Arahat.
  • Arahat ist jemand, der eine vollständige Befreiung erlangt hat. Er wird nicht mehr wiedergeboren, wenn er diese Welt verlässt. Er tritt sofort in das Nirwana ein.


Inhalt der spirituellen Praxis beginnt mit folgender Wahrheitslehre:

  • Die drei Merkmale von Phänomenen: Vergänglichkeit, Leiden und Leere (Nicht-Existenz des Selbst)
  • Die vier edlen Wahrheiten.
  • Vier Grundlagen der Achtsamkeit.
  • Soheit. Es ist wie es ist


Praxis:

  • Um die höheren Lehre Buddhas zu erhalten, muss man unbedingt ordiniert werden.
  • Die Sangha besteht nur aus männlichen Mönchen. Frauen dürfen nicht ordiniert werden.
  • Ein Ordinierter muss sich in den Wald zurückziehen, um zu praktizieren.
  • Um Essen zu erhalten, muss ein Ordinierter Almosen sammeln gehen.


Mahayana

Das Mahayana hatte insgesamt 9 Schulen (8 separate Schulen und eine ursprüngliche Schule) und befürwortete:

  • Außer Sakkamuni Buddha gibt es noch mehrere Buddhas aus 10 Himmelsrichtungen und aus 3 Zeiten (Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft)
  • Die Buddhas haben insgesamt drei Körper: das verkörperte Gesetz (Dharmakāya), den Körper des gegenseitigen Genusses (Sambhogakāya) und den erschaffenen Körper (Nirmāṇakāya)
  • Irdischer Bodhisattva: kann jeder sein, der Güte (maitri) und Mitgefühl (karuna) trägt. Er setzt seine Verdienste zum Wohle aller mitfühlenden Wesen (Menschen und Tiere) ein.
  • Überirdischer (transzendenter) Bodhisattva: stellt seine Erleuchtung zurück. Er tritt nicht in das Nirvana ein, sondern legt stattdessen ein Gelübde ab, allen fühlenden Lebewesen zu helfen, bis sie sich ebenfalls aus dem endlosen Kreislauf der Reinkarnationen befreit haben.
  • Diejenigen, die das Dharma gut erklären können, dürfen Sutren schreiben.


Aus diesem Grund wurden viele Mahāyāna-Sutren herausgegeben. Außer dem bekanntesten Prajñā Pāramitā-Sutra („Prajñā Pāramitā“ =„Vollkommenheits-Fahrzeug") gibt es noch das Blumengirlanden-Sutra (Mahāvaipulya Buddhāvataṃsaka Sūtra), das Lotus-Sutra (Saddharmapuṇḍarīka Sūtra), das Vimalakīrti-Sūtra (Sutra der vollkommenen Erleuchtung), das Sutra von Amitabha (Sukhavati Amitha Stra) usw


Inhalt der wichtigsten Lehre sind die Leerheit, Illusion und die Soheit.


Ihre Praxis:

  • Alle Mönche/Nonnen, sowohl männliche als auch weibliche Laien, dürfen Buddhas Lehre lernen. Man muss nicht unbedingt ein Ordinierte/r sein.
  • Ordination ist keine „Voraussetzung“ für die Erleuchtung. Da jeder die eigene Buddha-Natur hat, kann er auch die Erleuchtung erlangen.
  • Ein Praktizierender übernimmt die Verantwortung, alle fühlenden Wesen aus Samsara zu befreien.


Im Allgemeinen hat die Hinayana-Schule folgende Merkmale:

  • Vermutlich wegen irher praktischen Überlegungen zu den drei Juwelen von Buddha, Sangha und Dhamma neigt sie zur Phänomenologie.
  • Kultivierungsbedingungen nach dem Muster von Buddha Shakyamuni: Ordiniert zu sein, Almosengang machen und sich an einen versteckten zurückziehen (Einsiedelei; Askese)
  • Achte auf die Folgereihe eines spirituellen Weges. Die Meisten können mit einem mittleren spirituellen Niveau anfangen. Zum Beispiel: Üben der vier Methoden: Anupassana, Samatha, Samadhi, Vipassana und der drei Lernformen: Zuhören, Überzeugen und Praktizieren.


Dagegen hat das Mahāyāna, sein Grundstein sind die Prajnaparamita-Sutren, das Vimalakīrti-Sutra, das Blumengirlanden-Sutra, das Lotus-Sutra, Śūraṃgama-samādhi-Sutra, das Diamant-Sutra und die Plattform Sutra, folgende Merkmale:

  • Die transzendierende Sicht der ultimativen Wahrheiten über die Essenz der Drei Juwelen von Buddha, Dharma und Sangha tendiert zur Ontologie
  • Ihre Übungen sind für alle geöffnet: unter den Motto „Jedes Wesen hat eine Buddha-Natur, Sakkamuni ist der erlangte Buddha, alle andere Wesen sind Buddha im Werden“.


Es gibt keine Unterscheidung zwischen männlichen und weiblichen Ordinierten, zwischen männlichen und weiblichen Laien. Alle sind gleichberechtigt, Buddhas Lehre zu lernen.

  • Das Ziel des Lebens ist: "Selbst-Erwachen" und die anderen ebenfalls zum Heil führen oder "Selbst-retten" dann die anderen retten. Das heißt, in die offene Welt gehen, keine Einsiedelei, kein Klosterleben. Trotzdem muss man dem reinen Leben eines Heiligen folgen.
  • Nicht gleich in das Nirvana eintreten, sondern alle fühlenden Wesen aus dem Lebenskreislauf (Samsara) befreien.


Zusammenfassung:

Das Hinayana-System entfernt sich aufgrund seiner strengen Einhaltung der Ordensregeln allmählich vom gesellschaftlichen Leben. Die Anhänger der Hinayana-Schule praktizieren geschlossen in den Klöstern oder in den Wäldern, während sich das Mahayana-System durch die Völker Nordindiens ausbreitete und sich mit den lokalen Glaubenskulturen harmonierte und sich vermischte, wie in Tibet, China, Japan, Korea, Vietnam usw...


Zwischen 1954-1956 wurden die Begriffe Mahāyāna und Hīnayāna offiziell abgeschafft und durch den Entwicklungsbuddhismus und Theravāda ersetzt. In Vietnam wird das Theravada-System bis heute manchmal noch als früher Buddhismus/kleines Fahrzeug übersetzt.


Die primitive Sangha oder frühe Sangha wurde von Buddha geleitet und dauerte bis ca. 100 Jahre nach seinem Eintritt in das Nirwana. Während dieser Zeit war die Sangha vereinigt. Danach wurde sie in zwei großen Hauptrichtungen aufgespalten:

  • Theravāda (Die Lehre der Ältesten) oder südlicher Buddhismus oder Hīnayāna (kleines Fahrzeug) und schließlich Theravāda-System.
  • Mahāsāmghika (Die Große Versammlung) / oder nördlicher Buddhismus oder Mahāyāna und schließlich Entwicklungsbuddhismus.


Ich habe heute versucht, in diesem Artikel einige rudimentäre Ansichten über die Kette von unzähligen kausalen Bedingungen zu erläutern, die in den Jahrhunderten vor unserer Zeitrechnung zur Aufspaltung des Buddhismus in mehrere Schulen führten. Alle Schulen, die in dieser Zeit aus den beiden Hauptrichtungen entstanden, bewahrten jedoch die grundlegenden Lehren des Buddhas „Shakyamuni“ und sie führten zu dem gleichen ultimativen Ziel: Befreiung von Leiden, Anhaftung und zur Erleuchtung hin.


Der Meister Yiing (Nghĩa Tịnh), ein renommierter Mönch aus der Tang-Dynastie, hat diese Aufspaltung wie folgt kommentierte:


„Die Lehre des Buddhas ist wie ein goldener Stab. Er wurde zwar in 18 Teile zergebrochen, jedoch behalten diese alle ihre goldene Eigenschaft.“

Sunyata Buddhistisches Zentrum, den 10. Oktober 2021

TN

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