Was für ein Glück
Ich habe gehört:
Einmal wohnte der Buddha in Anupiya im Mangogarten. In dieser Zeit ging der Ehrwürdige Bhaddiya, Sohn des Kaligodhas, in einen Wald Jedes Mal, wenn er an einem Baum oder einer leeren Hütte vorbei ging sagte er laut: "Oh, was für ein Glück! Oh, was für ein Glück!" Eine große Anzahl von Mönchen hörte den Ruf des Ehrwürdigen Bhaddiya, Sohn des Kaligodhas, wenn er im Wald, an einem Baum oder an einer leeren Wohnung vorbei ging, rief er wiederholt aus: " Oh, was für ein Glück! Oh, was für ein Glück!"
Als sich eine Anzahl von Mönchen dem Buddha näherte, warfen sie sich nieder, setzten sich an seine Seite und berichteten dem Buddha über dieses Ereignis. Dann wandte sich Buddha an einen Mönch: "Komm, Bhikkhu, in meinem Namen sage dem Ehrwürdigen Bhaddiya: 'Der Lehrer ruft dich, Bhaddiya.'"
"Sehr gut, verehrter Herr", antwortete der Bhikkhu und ging zu dem Bhaddiya, Kaligodhas Sohn, und sagte: "Der Lehrer ruft dich, Freund Bhaddiya."
Sehr gut, Freund“, antwortete der Ehrwürdige Bhaddiya, und näherte sich dem Buddha, warf sich nieder und setzte sich an seine Seite. Buddha sagte dann zu ihm:
„Ist es wahr, Bhaddiya, dass du in den Wald gehst und rufst: „Oh, was für ein Glück! Oh, was für ein Glück!'?"
"Ja, verehrter Herr."
Was hat dich dazu veranlasst, in den Wald zu gehen?"
Verehrter Herr, früher, als ich ein Haushälter war und in dem Königshaus lebte, welches innerhalb und außerhalb streng überwacht wurde, wurden auch innerhalb und außerhalb der Stadt Wachen eingesetzt und innen und außen wurden Bezirkswächter eingesetzt. Aber, verehrter Herr, obwohl ich so beschützt wurde, lebte ich ständig in Angst, aufgeregt und misstrauisch. Aber jetzt, verehrter Herr, wenn ich allein im Wald, an einem Baum oder an einer leeren Stelle vorbei gehe, bin ich furchtlos, unaufgeregt und zuversichtlich. Ich lebe unbekümmert und sorgenfrei. Meine Bedürfnisse wurden befriedigt, mit einem Geist, der wie der eines Hirsches ist. Dies zu sehen, verehrter Herr, veranlasst mich, in den Wald zu gehen und zu sagen: „Oh, was für ein Glück! Oh, was für ein Glück!“
Als der Buddha die Bedeutung dieser Erklärung erkannte, äußerte er bei dieser Gelegenheit folgende Inspiration:
Wer innerlich
Ohne Zorn,
Jenseits von Sein und Nichtsein ist.
Frei ist von Angst,
Friedlich, ohne Sorgen,
Den können Götter/Dämonen nicht sehen
(Muccalinda Sutra)
Was denken wir über die oben geschriebenen Sutra? Warum sagte der Ehrwürdige Bhaddiya immer, dort wo er hinkommt: „Oh, was für ein Glück!“, obwohl andere Mönche nur einen verlassenen Wald und leerstehende Hütten sahen? Es gibt nichts Buntes, nichts Fröhliches in dem Wald, so dass man sich freuen kann. Sie vermuteten, dass der Ehrwürdige Bhaddiya wohl immer noch an das Luxusleben im Königshof träumte. Hier erkennen wir gleich, wie sich unser weltlicher Geist sehr an das Wohlhabende des Lebens richtet.
Es gibt zwei verschiedene Aspekte für dieselbe Umgebung. Der eine sieht, dass die Umgebung langweilig und leblos ist. Der andere sieht, dass die Umgebung so idyllisch und friedlich ist. Es ist ein passender Ort für jemanden, der einen spirituellen Weg sucht. Dies ist eben die Sicht vom Buddha. In vielen Sutras erinnerte er seine Schüler…“ hier ist der Baum, hier ist die leere Hütte, dies ist der verlassene Wald. Praktiziert fleißig, sonst werdet ihr es bereuen“.
Das Leben wird nur ein Kampf sein, solange man die wahre Natur noch nicht erkannt hat. Man sehnt sich nach Ruhm, Macht und Reichtum. Man nutzt sie als die Erfolgsskala. Sehr selten sieht man, wie gefährlich diese sind. Wenn man sie findet, beginnt man diese Ziele zu überwachen, um sie nicht zu verlieren. Dadurch entstehen Misstrauen, Hass und Gier. Der ehrwürdige Bhaddiya hat dieses Konflikts-Gesetz erkannt. Als er noch im Königshof lebte, hatte er ständig Sorge um sein Leben obwohl überall Wächter für ihn eingesetzt wurden, um ihn zu beschützen. Nachdem er aber das königliche Leben aufgegeben hatte, hatte er keine Sorge mehr. Da er nichts mehr hatte, kein Geld, keinen Ruhm, keine Macht, konnte er überall sorglos hingehen. Niemand verfolgte oder spähte ihn aus. Er fand die Wildnis sogar poetisch und fühlte sich inmitten der Natur wohl und sicher. Sein Geist war ruhig und friedlich.
Das heißt, das Leid machen wir uns selbst.
Sunyata Buddhistisches Zentrum, den 29.06.2021
TN
Übersetzung ins deutsche von Quang Dinh
Link zum Vietnamesischen Artikel:
https://www.tanhkhong.org/p105a2761/triet-nhu-snhp028-an-lac-thay