Was sind die Schönsten Dinge in der Welt ?
Es war einmal ... Als ich anfing, diese Worte zu schreiben, lächelte ich mich selbst an. Ich fühlte mich wie ein Märchenerzähler. Aber in Wahrheit bin ich eine Geschichtenerzählerin. Die Geschichte von "Tausendundeiner Nacht", die nie zu Ende zu sein scheint.
Es war einmal, als ich ungefähr neun oder zehn Jahre alt war, lebte ich bis dahin immer noch zu Hause. Später, als ich auf das Gymnasium ging, musste ich weit weg von zu Hause wohnen. Damals gab es nicht viele Spiele für Kinder, besonders nicht für Mädchen, außer Hopsen, Springseil oder mit Essstäbchen spielen. Ein besonders Spiel, was ich gerne mochte, war das Seifen blasen.
Meine Eltern haben einen Papaya-Baum im Garten. Ich nahm ein Papaya-Blatt runter, das bereits gelb war, aber noch am Baum hing, schnitt die Blätter ab, nahm nur den Stiel und schnitt ihn zurecht. Er dürfte nicht zu lang sein, sonst hatte ich nicht genug Luft um die Seife zu blasen. Dann legte ich eine Steinseife in einem Schüssel und goss etwas Wasser hinein. Die Steinseife war billiger als die Duftseife, da sie hauptsächlich zum Geschirrwaschen oder zum Wäschewaschen benutzt wurde. Nach einer Weile rührte ich das Ganze. Wenn dabei viel Schaum entstand, dann war es gut. Man darf nicht zu wenig Seife nehmen, sonst platzen die Blase schnell.
Dann tupfte ich ein Ende des Papaya-Stiels in die Schüssel mit Seifenwasser, nahm es heraus, hielt den Papaya-Stiel auf Augenhöhe und blies vorsichtig hinein. Die Blase wurde größer und größer. Wenn ich wollte, dass die sich vom Stiel lösten, schüttelte ich den Papaya-Stiel leicht ab. Die Blasen flogen dann in die Luft, schwebten und schimmerten mit einer Reihe von lebendigen Farben: Blau, Rot, Gelb Grün, Lila - alles funkelte so schön. Dann verschwanden sie. Ich pustete wieder in den Stiel, um weitere Seifenblasen zu erzeugen. Sobald es sich eine Reihe von kleinen Blasen bildete, schüttelte ich diese ab und blies weiter. Ab und zu gelang es mir, eine Reihe von Blasen zu erzeugen. Jede Blase glänzte in den Farben Blau, Rot, Grün, Lila und spiegelte die umgebende Landschaft.
Ich öffnete meine Augen weit, um die magische Landschaft in der Blase zu betrachten. Ich sah ein schwaches Bild mit meinem schimmernden Gesicht darin. Die Blase verschwand aber schnell. So dass ich nicht genug Zeit hatte, ihre Schönheit zu genießen.
Sie sind "die schönsten Dinge der Welt": Diese Seifenblasen, die das kleine Mädchen einst verzauberten, das nun erwachsen ist, und diese immer noch schätzt. Es bleibt in ihr eine gute Erinnerung.
Ich liebe die Seifenblase und ich liebe das unschuldige Leben meiner Kindheit. Als ich noch mit meinen Eltern zusammen lebte oder liebe ich die Schulzeit, in der ich jeden Tag mit der Schultasche zur Schule ging? Ich erinnere mich immer noch an diese Kindheitsjahre, eine Zeit und einen Raum voller Magie, unheimlicher Träume, Poesie und Musik, die in den Farben Blau, Rot, Lila und Gelb leuchteten und dann wie die Seifenblasen schnell verschwanden.
Jetzt sehe ich die Seifenblasen immer noch als die schönsten Dinge der Welt. Der Geist ist auch eine Seifenblase. Er ändert sich ständig mit seiner Vielzahl von Farben und der entsprechenden Umgebung. Im Handumdrehen hat er sich verändert. Er schimmert und glitzert immer noch, mal fröhlich mal traurig, mal lachend, mal wütend, mal liebevoll mal Hass, mal ruhig mal gewaltig. Aufgrund der vielen Ursachen und Wirkungen erscheint, verschwindet und erscheint er wieder. Es ist eine Manifestation von der Vergänglichkeit, abhängiger Entstehung, Geburt, Tod, Leere, Illusion und Träume. Genauso wie die Seifenblase ist auch der Geist.
Die Erscheinung und die Natur der Seifenblasen sind das ähnlich wie die Erscheinung und die Natur des Geistes. Daher finde ich, dass der Geist auch zu den schönsten Dingen der Welt gehört.
Das trockene Blatt am Ast, die weiße Wolke am Himmel, das winzige Gras im Garten. Alle lehren im Namen des Buddhas über die Wahrheit des Lebens. Sie sind also auch die schönsten Dinge der Welt. Überall um uns herum sind "die Boten der Tathāgata". Alle manifestieren das Unbeständige, die Kausalität, die Entstehung und die Vergänglichkeit, die Leere, die Illusion und den Lebenskreislauf... Sie alle erinnern uns mit ihrem Schweigen und ihrer ständigen Lebendigkeit von Moment zu Moment an das buddhistische Dharma. Warum suchen wir noch woanders nach dem Dharma?
Wir selbst sind die schönsten Dinge der Welt. Wenn wir still sind, sind wir die wahre Inkarnation des Dharmas. Sobald wir die Sprache benutzen, gehen wir in die Irre, da die Sprache nur die Außenerscheinung beschreibt. Je mehr wir die literarische Sprache gebrauchen, desto weiter entfernen wir uns von der Wahrheit.
Die Sprache selbst manifestiert auch die Unbeständigkeit, die bedingte Entstehung und Vergänglichkeit, die Leere, die Illusion.
Wie das Vimalakīrti-Sutra beschrieb, hat die Sprache den Anschein von Befreiung und alle Weltphänomene sind befreit und sind gleichwertig.
Wenn wir die schönsten Dinge der Welt klar erkennen, können wir feststellen, wer wir sind.
Gestern beendete ich den Artikel an dieser Stelle. Jedoch finde ich, dass es noch nicht genug ist, daher fang ich heute wieder an, weiterzuschreiben.
Wenn wir aber sehen, dass alles gleichwertig ist, machen wir uns vielleicht keine Gedanken mehr darüber, ob diese Person fleißig ist oder der andere faul ist. Und ob dieser Artikel angemessen geschrieben ist, oder ob der andere schön geschrieben ist usw… Wir erwarten nicht mehr, dass andere Menschen so perfekt sind, wie wir es uns vorgestellt habe. Niemand ist perfekt und nichts ist perfekt auf dieser Welt. Perfektion existiert nur in unserer subjektiven Sichtweise.
Daher ist die Sichtweise nur vorübergehend, leer und ohne einen festen Bestandteil. Die verwandelt sich wie ein Traum, wie ein Zaubertrick. Das ist die Sicht unserer essentiellen Natur.
Es hilft uns, auf dem Meer des Lebens zu "treiben" anstatt länger im reißenden Strom der Leidenschaft oder Illusionen zu schwimmen und zu ertrinken.
Aber wenn wir mit anderen in Beziehung treten, müssen wir immer achtsam sein und uns an die Realität des Lebens anpassen. Wir müssen gute Taten tun und böse Taten vermeiden. Das ist die weltliche Moral. Wir dürfen nicht sagen, dass sowohl gute als auch böse Taten leer oder gleichwertig sind ... Und so leben wir rücksichtslos, als ob "es keine Sünde, keine Verdienste gibt. Sünden und Verdienste sind gleichwertig". Dann fallen wir in die sogenannte Vernichtungstheorie (Nichts-Theorie). Wir leugnen das Ursache und Wirkungsprinzip oder das Gesetz des Karmas.
Zusammenfassend kann man sage, dass der spirituelle Weg der Weisheit und ein angemessenes Verhalten in vielen verschiedenen Lebenssituationen erfordert. Manchmal folgen wir den weltlichen Wahrheiten. In anderen Fällen folgen wir den edlen Wahrheiten und der Weisheitswahrheit, die sich auf unsere essentielle Natur bezieht.
Wir kennen bereits den Dharma. Wir halten nicht mehr an die subjektive Sichtweise fest, die uns zu Unzufriedenheit, Frustration und Leiden führt.
Um das Leiden zu verringern, sollen wir uns an die Unbeständigkeit, die Nicht-Selbst oder Nicht-essentielle Natur, die bedingte Entstehung und Kausalität erinnern.
Wenn Sie den Einfluss des Lebens überwinden wollen und uns nicht den verführerischen und widersprüchlichen Lebensereignissen beugen wollen, müssen wir die ultimative Natur des Lebens, die Illusion und Leere sehen. Infolgedessen wird unser Geist zu einem stillen Punkt ankommen, an dem er alle Dinge "als solche" sieht (ultimative Wahrheit). Jetzt gehen wir durchs Leben, wie unser Lehrer mal sagte:
"Ich gehe durch das Leben, aber Staub haftet nicht an mir
Ich gehe durch das Leben, sowohl Samadi auch als Weisheit trennen sich nicht von mir. "
Was sind am Ende die schönsten Dinge der Welt?
Deshalb sagt der Dhammapada (Vers 194):
Gesegnet ist die Geburt der Buddhas!
Gesegnet ist die Lehre des Dharma!
Gesegnet ist die Harmonie in der Sangha!
Gesegnet ist das spirituelle Streben nach der vereinten Wahrheit!
Sunyata Buddhistisches Zentrum, den 24.12.2020
TN