Die Holztrommel
( SAMYUTTA SN 20.7)
In Sāvatthī.
Liebe Bhikkhus, damals hatte die Bevölkerung in Dasàrahà eine Holztrommel, die Anaka. Jedes Mal, wenn Anaka gespaltet wurde, setzen die Dasarahas einen weiteren Zapfen ein, bis der Zeitpunkt kam, an dem der ursprüngliche Holzkörper von Anaka verschunden war und nur noch ein Sammelsurium/Ansammlung von Zapfen übrig blieb.
Auf die gleiche Weise wird es in Zukunft Bhikkhus geben, die nicht mehr meinen tiefen, transzendenten Erkenntnissen, verbunden mit der Leerheit zuhören wollen. Die werden keine Aufmerksamkeit mehr auf die originalen Lehrreden schenken und werden diese Lehrreden nicht als wertvoll erachten, um sie auswendig zu lernen oder zu meistern.
Jedoch werden die von den Dichtern geschriebenen Lehren, die poetisch und literarisch elegant sind, und von Außenstehenden oder von Laien vorgetragen werden, von Menschen mit Begeisterung gehört, auswendig gelernt und gemeistert werden. Deshalb, liebe Bhikkhus, die Lehrreden, von mir (Tathàgata), tief in ihrer Bedeutung, transzendent und mit der Leerheit verbunden, werden dann verloren gehen.
Daher, liebe Bhikkhus, so sollen Sie üben: “ Wenn meine tiefe, transzendente, im Zusammenhang mit der Leerheit befasste originale Lehrreden vorgetragen werden, sollen Sie aufmerksam zuhören, auswendig lernen und studieren, bis Sie die richtig verstanden haben und tiefe Erkenntnisse davon haben. So sollen Sie praktizieren…
Nachdem wir dieses kurze Sutra von Buddha gelesen haben, wie können wir es verstehen?
Buddha hat uns gewarnt, dass wir nur die eigenen Lehrreden Buddhas studieren sollen. Diese Lehrreden sind tiefgründig und lehrte uns über die ultimative Wahrheit aller Phänomene der Welt – Die Leere. Dadurch können wir unsere Gier und Anhaftung an die Welt loslassen, da wir dann erkennen, dass diese Welt vergänglich und abhängig von Ursachen und Wirkung ist. Wenn wir erkennen, dass alle Phänomene von Natur aus gleich sind, ist unser Geist ausgeglichen und ist nicht mehr in der Liebe oder in dem Hass gefangen.
Unser Geist wird dann reiner und wir haben eine objektive Sicht auf die Dinge. Dies ist das Ende eines weltlichen Geistes und der Anfang eines spirituellen, nonverbalen Geistes, der in den heiligen Schriften als die Sichtweise eine Arahaten definiert wurde. Buddha wusste, dass die Menschen schöne Gedichte und feine Aufsätze liebten. Um die Menschen zu begeistern, müssen Schriftsteller und Dichter neue Wörter ausdenken, die gut und schön klingeln. Diese Schriften entsprechen dann nicht mehr der Wahrheit und der Genauigkeit der ursprünglichen Lehrreden. Dadurch werden allmählich die ultimativen, tiefgreifenden Lehren des Buddha ersetzt, vergessen und vollständig zerstört.
Zusammenfassend sollen wir uns nur die ursprünglichen Lehrreden des Buddhas studieren, die damals aufgeschrieben wurden. Der älteste Schatz des Buddhismus ist die Suttren Nikàya (Sammlung der Lehrreden Buddhas). Wir sollen die wahren Absichten Buddhas in diesem Schatz erkennen und sie entsprechend in Praxis umsetzen, um unseren eigenen Schatz zu kultivieren.
Sunyata Buddhistisches Zentrum, den 19- 11- 2020
TN