Gedanken sind wie nicht eingeladene Gäste, die an unserem Kopf nicht mal anklopfen, um hereingelassen zu werden. Wenn wir sie herein lassen, machen sich breit, reden, diskutieren und streiten unentwegt und durcheinander miteinander. Diese Gäste wollen auch nicht mehr gehen, wenn wir sie auffordern. Wir versuchen uns nicht darüber ärgern und beachten sie nicht. Sie müssen gehen bzw. sie verschwinden von selbst, wenn wir die „Nicht Sprechen“Methode anwenden und „Nicht Sprechen“ sagen oder summen. Die Gedanken haben dann in unserem Kopf keinen Platz mehr, da unser Geist gleichzeitig, also in einem Moment nur „eine Sache“ machen bzw. denken kann. Sie gehen dann ungern und bleiben weg, solange wir bei der Wahrnehmung von „Nicht Sprechen“ bleiben und der Wissensfluss nicht unterbrochen wird.
Bei der Meditation brauchen wir immer ein Thema. Unser Geistesthema lautet „Nicht Sprechen“. Wir müssen das Summen von „Nicht Sprechen“ immer wieder wiederholen, sonst geht das Wissen im Kopf von „Nicht Sprechen“ (Sati) verloren und der Wissensfluss von „Nicht Sprechen“ wird unterbrochen. Es entsteht ein Wissensvakuum. Entweder bleibt das Vakuum und man kommt in „Todesstille“ oder das Vakuum wird durch Gedanken gefüllt. Wir müssen dann wieder achtsam summen, damit das „Vakuum“ wieder durch das Wissen von „Nicht Sprechen“ gefüllt werden kann. Wir haben die „Fähigkeit“ zu sprechen (zu summen) und gleichzeitig etwas anderes zu denken. Deshalb müssen wir achtsam summen, sonst können wir die Worte „Nicht sprechen“ nicht in unserem Kopf wahr nehmen, sich etablieren und zu Wissen werden und den „Nicht Sprechen-Zustand“ erreichen. Doch was heißt „achtsam summen“? Wir können das Summen von „Nicht Sprechen“ nur wahrnehmen und darin verweilen, wenn wir während des Summens nicht an etwas anderes denken.
Nun ein paar sich reimenden Worte:
Durch die „Nicht Sprechen Methode“ und unserem Willen machen wir den Geist ganz stille.
Wir haben nur noch den „Nicht Sprechen“-Gedanken und nichts bringt uns ins Wanken.
Die Augen lassen wir offen, da wir auf die Wachheit hoffen.
Bei der „Nicht Sprechen“-Methode müssen wir folgendes beachten:
Vor dem Wort „Nicht“ wollen wir vorsichtig auf die Zähne beißen, aber nicht so, dass sich die Zähne zerreißen.
Bei dem Wort „Sprechen“ sollen wir die Zähne leicht und langsam aufmachen, aber nicht bis zum Rachen.
Anschließend sollen wir nur noch im Geiste und dann gar nicht mehr sprechen.
Die Zunge soll man nach vorne führen, dass man die vorderen Schneidezähne kann spüren.
Damit können wir erreichen, dass viele Gedanken weichen.
Die Augen halten wir halb geschlossen, bei Müdigkeit jedoch ganz offen.
Wenn wir niemand stören, summen wir „Nicht Sprechen“ so laut, dass wir es hören.
Wir müssen wahrnehmen, dass im Geist „Nicht Sprechen“ gesprochen wird und dass diese Worte im Geist kontinuierlich existieren und zu Wissen werden.
Haben wir über Jahre und Monate diese Worte „Nicht Sprechen“ über 100.000 mal gesprochen und dabei die Zähne leicht berührt, werden wir merken, das dies zum Erfolg uns führt.
Wenn wir jetzt die Zähne leicht berühren, können wir die Stille im Kopfe spüren.
Wir halten unseren Geist in der Gehirnregion „Wernicke“ an, das wirft uns nicht aus der Bahn.
Bei der Meditation geht es ohne die Gehirnregion „Broca“, das sagen wir ganz locker.
Die Sinnesorgane kommen mit den Objekten in Verbindung. Dadurch entstehen kognitive Erkenntnisse und ein wortloses Wissen, das wollen wir nicht mehr missen.
Seit vielen Wochen wird in unserem Geist ohne unser Willen nicht mehr gesprochen.
Wir wollen ohne Eile, lange darin verweilen. Der Geist ist nun erwacht und zwar bei Tag und Nacht.